Der strategische Transformationsprozess der MVA Bonn hin zu einem Unternehmen, welches den Wandel zu einer Zero Waste Gesellschaft nicht nur unterstützt, sondern auch aktiv voran treibt, ist auf sechs Bausteinen gegründet. Durch die Verzahnung von einem Energie-Ressourcen-Hub, der Perspektive auf einen Place to be, geformt durch Partizipation und einem starken Netzwerk kann ein transparentes Kompetenzzentrum entstehen.
Die einzelnen Bausteine vertreten jeweils einen Grundstein im Prozess für eine effizientere Ressourcennutzung und führen bonNova mutig und visionär auf den Weg in eine neue Zukunft.
Der Baustein Energie-Ressourcen-Hub ist ein elementarer Bestandteil der Vision bonNova. Wir sind viel mehr, als nur Abfallverwertende.
Auch wenn es paradox klingt, aber wir als Müllverwertungsanlage haben den Traum einer abfallfreien Zukunft! Bis dieser Wirklichkeit ist, wird die thermische Verwertung von Abfällen weiterhin eine wesentliche Rolle in der Abfallwirtschaft spielen:
Wir sind Schadstoffsenke, wir hygienisieren Abfälle und tragen zur Verwertung von Abfällen bei, welche nicht stofflich verwertet werden können.
Unsere Vision ist es, den Standort der MVA Bonn zu einem Energie-Ressourcen-Hub weiter zu entwickeln. Dafür entwickeln wir Konzepte aus unterschiedlichen Technologien, welche uns aktuell aber auch zukünftig zur Verfügung stehen. Wir verfolgen dabei die Ziele Abfallfreiheit, Emissionsfreiheit sowie effiziente Energienutzung.
Abfallfreiheit wollen wir nicht nur langfristig hinsichtlich des Brennstoffs Abfall erreichen. Auch entlang der Prozesskette lassen sich schon heute und morgen Wertstoffe durch geeignete Verfahren zurückgewinnen. Ziel ist: Mehr Wertstoffe, weniger Reststoffe. Durch eine effiziente Abgasreinigung sollen so wenig Emissionen wie möglich freigesetzt werden.
Um einen Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten, suchen und prüfen wir Möglichkeiten, wie CO2-Emissionen eingespart werden können. Bei der thermischen Verwertung wird Energie frei, die vielfältig in Form von Strom und Fernwärme oder zur Herstellung von Wasserstoff oder Methanol genutzt werden kann. Im Zuge von bonNova schauen wir, was für den Standort das beste Konzept ist und wie wir die Energieeffizienz maximieren können.
Diese drei Ziele stehen jedoch im Spannungsfeld zueinander. Die Herausforderung besteht darin, eine zukunftsfähige und nachhaltige Lösung zu finden. Eine Herausforderung, welche wir gerne ganz im Geiste von bonNova annehmen!
Machen wir gemeinsam den ersten Schritt in eine abfallfreie Zukunft!
Der Baustein Place to be der Vision bonNova ist vermutlich der unerwarteste Baustein unserer Vision. Wir möchten im Rahmen von bonNova einen gut erreichbaren Ort für Austausch, Leben und Klimaschutz schaffen. Ein Place to be ist ein Ort, auf den man sich freut und von dem man allen erzählen möchte.
Wie wäre es nach Feierabend mit Freundinnen und Freunden sowie Familie an die MVA zurückzukehren, um eine neue Kletterroute an der Bunkerwand auszuprobieren? Danach gemütlich auf dem Dach ein Abschlussgetränk in etwas anderem Ambiente und grandiosem Ausblick genießen? Noch denken viele bei der MVA maximal an Abfallverwertung. Mit dem bonNova-Baustein Place to be kann sich das ändern. Die Vision einer modernen und innovativen MVA, hinter der so viel mehr steckt als eine bloße Verwertungsanlage kann möglich werden. Ein Ort von den man weit über die Grenzen Bonns noch erzählt und stolz ist, dass er Teil von Bonn ist. Wir müssen dafür nur gemeinsam mutig über den Tellerrand blicken und neue Wege einschlagen.
Der Baustein Partizipation der Vision bonNova hat zum Ziel alle Menschen gleichermaßen zu beteiligen. Eine Zukunft, in der alle leben möchten, kann in unserem Verständnis nur gemeinsam gestaltet werden. Darum ist Partizipation ein so wichtiger Baustein für die Vision bonNova. Ob jung oder alt, ob Politikerin oder Bürger, ob Forschungsinstitut, Verein, Unternehmen oder Partnergemeinde - Alle sollen ihre Ideen, Ängste und Bedürfnisse einbringen dürfen. Wir wollen, dass alle die Vision bonNova mitbestimmen und mitgestalten können.
Der Baustein Partizipation wird bereits jetzt am Anfang der Entstehung von bonNova gelebt. Die Müllverwertungsanlage der Stadtwerke Bonn, tbf und Partner sowie EnviCon haben den ersten Funken der Idee bonNova entzündet. Mitarbeitende der MVA, Aufsichtsratsmitglieder der MVA und ein immer größer werdendes Netzwerk an Partnerinnen und Partnern haben diesen Funken aufgenommen und weitere Impulse eingebracht.
Wir möchten so gemeinsam unsere Vision bonNova wie ein Puzzlespiel weiterentwickeln: Teilchen für Teilchen gibt Jede und Jeder den Impuls, der gegeben werden möchte. Dabei ist jeder Impuls genauso wertvoll wie das andere. Je mehr, umso besser.
Der Baustein Netzwerk der Vision bonNova hat die wichtige Vernetzung innerhalb verschiedener Mitwirkenden zum Thema.
Allein sind wir nichts, gemeinsam sind wir alles. Globale Veränderung, die wir brauchen, um die Welt auch in Zukunft lebenswert zu erhalten, kann im Alleingang nicht passieren. Daher möchten wir unsere Haltung wie auch unsere Handlungen im Alltag netzwerkartig teilen und weiterentwickeln, damit die notwendige gesellschaftliche Veränderung erreicht werden kann.
Komplexe Aufgabenstellungen können in unserer heutigen VUCA-Welt (VUCA- Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität, Mehrdeutigkeit) nur gemeinsam mit Vertrauten und Verbündeten gemeistert werden. Für bonNova sind das Partnerinnen und Partner aus der Bevölkerung, der Forschung, der Industrie und der Politik. Die analoge und auch digitale Vernetzung der verschiedenen Partnerinnen und Partner, wie auch der Austausch über alle Generationen hinweg ist Grundvoraussetzung, um einen größtmöglichen und nachhaltigen Effekt zu erzielen. Nur dann, wenn im Netzwerk ein Zahnrad in das andere greift, kann die Vision bonNova gelingen.
Das Kompetenzzentrum bündelt unterschiedlichste Kompetenzen rund um die Ressourcenschonung, Abfallverwertung und Energiebereitstellung in der Vision bonNova. Hier wird das individuelle Lernen der Menschen in Bonn und Umgebung gefördert und unterstützt. Das Kompetenzzentrum leistet dabei einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung und Erforschung zukünftiger Technologien. Es teilt die Erkenntnisse mit Kompetenzzentren aus anderen Bereichen von Wissenschaft und Industrie, wie zum Beispiel aus der Luft- und Raumfahrt. Das Kompetenzzentrum ist ein reales Labor, welches das Lernen und den Fortschritt mit konkreten Projekten verbindet.
Es ergibt sich die große Chance, die konkrete Praxis mit den theoretischen Modellen zu verbinden und alle Menschen sind eingeladen gemeinsam darüber nachzudenken, wie wir unser Handeln im Alltag positiv verändern können. Wir wollen unser Handeln so ausrichten, dass die abfallfreie Gesellschaft nicht länger ein Traum bleibt. Schritt für Schritt nähern wir uns diesem Traum und machen unsere Erfahrungen im Kompetenzzentrum sichtbar.
Offenheit und Ehrlichkeit sind Grundvoraussetzung bei bonNova, daher gibt es den Baustein Transparenz.
Sie bezieht sich bei bonNova im Wesentlichen auf den Umgang mit dem Status und den Entwicklungen der Vision.
Aus dem Baustein Partizipation folgt, dass alle Interessierten und Betroffenen mitwirken dürfen und sollen. Um dies möglich zu machen, müssen allen früheren und aktuellen Ideen, Entscheidungen, Prozesse und Resultate zugänglich sein. Mit der Website, dem bonNova mobil, digitalen und agilen Werkzeugen sollen umfassenden Einblick in alle Projektteile und maximale Flexibilität ermöglicht werden.
Mit dem Baustein Transparenz schaffen wir die Voraussetzungen, um auf dezentrale Art und Weise gemeinsame Lösungen zu entwickeln die mehr sind als die Summe ihrer Einzelteile. Transparenz schafft das Vertrauen und die Offenheit, die wir brauchen, um zusammen eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.